WORKSHOP-REIHE:
WISSENSCHAFTS-KOMMUNIKATION FÜR JUNGE MEDIZINETHIK*INNEN
November / Dezember 2022, via ZOOM
Im Zuge der Covid-19 Pandemie sind medizinethische Themen verstärkt in den Fokus der öffentlichen Diskussion gerückt. Die Verteilung von Impfstoffen oder intensivmedizinischen Ressourcen, Debatten über eine mögliche Impfpflicht oder Güterabwägungen beim Infektionsschutz betreffen jeweils Fragen nach einer guten und gerechten Gesellschaft. Es verwundert daher nicht, dass ein wahrnehmbarer Bedarf nach ethischer Expertise besteht und Medizinethiker*innen gefragte Ansprechpersonen sind.
Während die gegenwärtig verhandelten Themen mitunter Gegenstand langjähriger medizinethischer Forschung sind, stellen sich allerdings auch für Ethik-Expert*innen neuartige Fragen: Wie gelingt eine erfolgreiche Kommunikation der eigenen Forschungsarbeit? Und mit welchen Formaten oder Methoden lassen sich die Wissensbestände des Fachs in die öffentliche Debatte einbringen?
Das Thema Wissenschaftskommunikation ist dabei gerade für junge Wissenschaftler*innen in der Medizinethik eine Herausforderung: Als anwendungsorientierte Ethik legitimiert sich die eigene Tätigkeit auch hinsichtlich der gesellschaftlichen Wirksamkeit. Die Erträge der Forschung müssen nachvollziehbar und verständlich sein. Zugleich ist die Wissenschaftskommunikation selten Gegenstand der universitären Ausbildung. Obgleich Fördergeber zunehmend die Vermittlung von Forschungsergebnissen fördern, fehlen an deutschen Universitäten häufig Mechanismen zur Anerkennung entsprechender Bemühungen. Es herrscht damit Unsicherheit hinsichtlich der Aufgaben, Ziele, Methoden und dem Aufwand für gute Wissenschaftskommunikation: Was kann ich mit Wissenschaftskommunikation eigentlich erreichen? Genügt es, meine Forschungserträge in sozialen Medien zu teilen? Wie gehe ich mit Anfragen von Medien um? Wie schreibe ich ein erfolgreiches Konzept zur Wissenschaftskommunikation meines Forschungsprojekts? Was darf gute Wissenschaftskommunikation kosten?
Diese Fragen werden im Wintersemester 2022/23 im Rahmen einer Workshopreihe adressiert. Gemeinsam mit Kommunikationsexpert*innen und Journalist*innen sollen Erfahrungen und praktische Anleitungen zur Vermittlung der eigenen Forschungsarbeit gegeben werden. Was gute Wissenschaftskommunikation ausmacht, ist dabei nicht nur eine Frage des Handwerks, sondern hat auch selbst ethische Dimensionen. Daher werden auch Expert*innen aus der Philosophie und Ethik die doppelte Herausforderung einer verantwortlichen Kommunikation ethischer Themen adressieren.
Programm
18.11.2022, 9 bis 16 Uhr
Korinna Hennig (NDR): “Wissenschaftskommunikation und Journalismus: Erwartungen und Herausforderungen”
25.11.2022, 9 bis 16 Uhr
Jun.-Prof. Dr. Amrei Bahr (Universität Stuttgart): “Ethik kommunizieren: Warum und wie?”
05.12.2022, 9 bis 12 Uhr
Prof. Dr. Alena Buyx (TU München): “Wissenschaftskommunikation und Ethik-Politikberatung: Überlegungen aus der Praxis”
Die Workshopreihe „Wissenschaftskommunikation für junge Medizinethiker*innen“ wird virtuell via Zoom stattfinden. Die Veranstaltungen sind kostenfrei und offen für Wissenschaftler*innen in frühen Karrierestufen im Bereich der Medizinethik und angrenzender Fächer und Disziplinen. Die Zahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt. Wird die maximale Teilnehmerzahl erreicht, werden Angehörige der Eberhard-Karls-Universität Tübingen bevorzugt behandelt.
Teilnahme
Zur Bewerbung senden Interessenten eine E-Mail mit einem kurzen Motivationsschreiben (maximal 200 Wörter) und einem 2-seitigen Lebenslauf in einer PDF an ursin.frank@mh-hannover.de bis zum 5. September 2022.
Fristverlängerung: Bewerbungen sind noch bis zum 16. September 2022 möglich.
Die Teilnahme ist kostenlos und wird am 23. September 2022 bestätigt. Eine aktive Beteiligung an allen Veranstaltungen der Workshopreihe wird erwartet.
Organisation und Kontakt
Organisiert wird der Workshop von Prof. Robert Ranisch (Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg, Universität Potsdam) und Dr. Julia Diekämper (Museum für Naturkunde Berlin). Die Organisation erfolgt gemeinsam mit Dr. Frank Ursin (Medizinische Hochschule Hannover) und mit Unterstützung durch das Netzwerk Junge Medizinethik (JMED) und das Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universität Tübingen.
Gefördert durch
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.